Die Einführung der Liquidsteuer: Auswirkungen auf Preise, Verfügbarkeit und die Dampfergemeinde
Die Liquidsteuer hat seit ihrem Inkrafttreten im Juli 2022 nicht nur die Preisstruktur im Dampfermarkt verändert, sondern auch große Verunsicherung in der Dampfergemeinschaft ausgelöst. Die neue Regelung hat zu signifikanten Preissteigerungen bei Produkten wie Liquids, Aromen und Nikotinshots geführt, und viele beliebte Artikel sind derzeit nur eingeschränkt lieferbar. In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf die Liquidsteuer, ihre Auswirkungen und die Gründe für die eingeschränkte Verfügbarkeit.
Warum sind viele Produkte aktuell nicht lieferbar?
Seit dem 1. Juli 2022 müssen alle Dampfprodukte, die in den Verkehr gebracht werden, eine spezielle Steuerbanderole tragen. Dieser Vorgang ist aufwendig und erfordert nicht nur eine Anpassung in der Logistik, sondern auch hohe Vorabkosten für die Beschaffung der Steuerbanderolen. Viele Hersteller haben ihr Sortiment noch nicht vollständig mit den nötigen Banderolen ausgestattet, weshalb es bei einigen Produkten, wie zum Beispiel Liquids und Aromen, aktuell zu Lieferengpässen kommt.
Die Rolle der Steuerbanderolen
Steuerbanderolen sind Pflicht, um sicherzustellen, dass die Liquidsteuer korrekt abgeführt wird. Für kleinere Hersteller oder solche, die eine große Produktvielfalt bieten, stellt dies eine erhebliche Herausforderung dar. Die gute Nachricht: Die Verfügbarkeit wird sich in den kommenden Wochen voraussichtlich wieder verbessern, da die Hersteller nach und nach ihre Produktion auf die neuen Anforderungen umstellen.
Warum sind viele Artikel wie Liquids und Nikotinshots plötzlich teurer?
Die Einführung der Liquidsteuer hat die Kostenstruktur für Dampfprodukte massiv verändert. Seit dem 1. Juli 2022 beträgt die Steuer 16 Cent pro Milliliter. Das bedeutet, dass ein 10-ml-Fläschchen E-Liquid nun eine Steuer von 1,60 Euro trägt – zusätzlich zur regulären Mehrwertsteuer von 19 %. Besonders gravierend wird dies, wenn man den Steuerbetrag auf größere Gebinde wie Aromen oder Basen hochrechnet. Darüber hinaus sind die Hersteller gezwungen, die höheren Kosten für Logistik und Steuerbanderolen an die Endkunden weiterzugeben.
Die Preisentwicklung im Detail
Die Steuererhöhung wirkt sich auf alle Flüssigkeiten aus, die zur Nutzung in E-Zigaretten bestimmt sind, unabhängig davon, ob sie Nikotin enthalten oder nicht. Neben der Liquidsteuer von 16 Cent pro Milliliter kommt auch die Mehrwertsteuer auf diesen Steueranteil hinzu, was die Preissteigerung noch verschärft.
- 10 ml Fertigliquid: 1,90 Euro zusätzlicher Steuerbetrag (inkl. MwSt.)
- 30 ml Aroma: 5,70 Euro zusätzlicher Steuerbetrag (inkl. MwSt.)
- 1000 ml Basisliquid: 190 Euro zusätzlicher Steuerbetrag (inkl. MwSt.)
Was ist die Liquidsteuer?
Die sogenannte Liquidsteuer ist Teil des Tabaksteuermodernisierungsgesetzes (TabStMoG) und betrifft alle Stoffe, die für den Gebrauch in E-Zigaretten bestimmt sind. Dies umfasst nicht nur fertige Liquids, sondern auch Aromen, Basen und sogar einzelne Komponenten wie Propylenglykol (PG) und Glycerin (VG). Diese weitreichende Besteuerung hat in der Dampfergemeinschaft für Aufsehen gesorgt, da sie sowohl Nikotinprodukte als auch nikotinfreie Varianten betrifft.
Die gesetzlichen Grundlagen
Die Besteuerung basiert auf dem Tabaksteuermodernisierungsgesetz und wurde eingeführt, um die Steuerlast auf nikotinhaltige Produkte wie E-Zigaretten an die von herkömmlichen Tabakprodukten anzupassen. Die Liquidsteuer wurde stufenweise eingeführt und wird bis zum Jahr 2026 in mehreren Schritten erhöht.
Zukünftige Steuererhöhungen im Überblick:
- 01.07.2022 bis 31.12.2023: 0,16 Euro pro Milliliter + 0,03 Euro MwSt.
- 01.01.2024 bis 31.12.2024: 0,20 Euro pro Milliliter + 0,04 Euro MwSt.
- 01.01.2025 bis 31.12.2025: 0,26 Euro pro Milliliter + 0,05 Euro MwSt.
- Ab 01.01.2026: 0,32 Euro pro Milliliter + 0,06 Euro MwSt.
Welche Produkte sind von der Liquidsteuer betroffen?
Entgegen der verbreiteten Annahme betrifft die Liquidsteuer nicht nur fertige Liquids, sondern alle Flüssigkeiten, die für das Verdampfen in E-Zigaretten vorgesehen sind. Dazu gehören auch Aromen, Basen, Propylenglykol und Glycerin. Der Nikotingehalt eines Produkts spielt dabei keine Rolle – auch nikotinfreie Produkte unterliegen der Steuer.
Keine Basisliquids mehr – warum?
Die enormen Preissteigerungen durch die Liquidsteuer haben dazu geführt, dass viele Anbieter Basisliquids aus ihrem Sortiment genommen haben. Die Kosten für einen Liter Basisliquid sind aufgrund der zusätzlichen Steuer um 190 Euro gestiegen. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend in Zukunft umkehrt, wenn sich der Markt stabilisiert und Hersteller alternative Wege finden, ihre Kosten zu reduzieren.
Fazit: Die Auswirkungen der Liquidsteuer auf die Dampferwelt
Die Einführung der Liquidsteuer hat die Preise für Dampfprodukte deutlich in die Höhe getrieben und viele Produkte vorübergehend vom Markt genommen. Dampfer sollten sich darauf einstellen, dass die Preise weiter steigen werden, da die Steuer in den nächsten Jahren in mehreren Stufen angehoben wird. Dennoch gibt es Hoffnung, dass sich die Verfügbarkeit der Produkte mit der Zeit wieder normalisieren wird, da die Hersteller die neuen Anforderungen besser umsetzen können.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die langfristigen Auswirkungen auf die Dampfergemeinschaft und den Markt für E-Zigaretten entwickeln werden. Eines steht jedoch fest: Die Liquidsteuer hat die Branche nachhaltig verändert.